Am 9.11. konnten wir gemeinsam in einer Kooperationsveranstaltung mit der Deutschen Post wieder einen sehr spannenden Redner im Marketing-Club begrüßen – spannend zum einem, weil es um Cyberkriminalität ging, zum anderen weil es uns alle treffen kann! Denn dies war eine der Hauptbotschaften von Götz Schartner, Profi-Hacker und Berater von Firmen in Sachen IT-Sicherheit: Jeder einzelne von uns kann zu einem Zufallsopfer werden. Denn oft werden von Hackern heutzutage über Massenangriffe wahllos Zugangsdaten geklaut. Wenn diese sich auf Plattformen wie ebay oder amazon nutzen lassen, kann man schnell selbst zum Opfer von Betrügereien werden.
Für die Hacker sind solche professionellen Hacks sehr lukrativ, weil auf einen Schlag Tausende von Identitäten gestohlen und verkauft werden können. Daher war eine der Botschaften des Abends: Nutzen Sie sichere Passwörter und jedes Passwort nur einmal, prüfen Sie emails und Nachrichten, die irgendwie seltsam sind, lieber etwas gründlicher! Denn auch das war eine interessante Erkenntnis, die Götz Schartner live vorgeführt hat: Mit der richtigen Software lassen sich über Smartphones oder auch via email Nachrichten verschicken, die aussehen, als seien sie von einem uns bekannten Absender. Dabei hat evtl. ein Hacker einfach unter Nutzung dieser Identität uns gerade Schadsoftware aufs Handy geschickt!
Aber nicht nur Privatleute werden immer öfter Opfer solcher Angriffe, auch und gerade Firmen kann es empfindlich treffen. Das hat leider sehr eindrucksvoll der eine oder andere Angriff mit Trojanern im großen Stil in der jüngsten Vergangenheit gezeigt. Die Schäden bei den betroffenen Firmen können schon mal in die Millionen gehen, wenn z.B. Produktionen lahmgelegt sind oder bei Banken hohe Geldbeträge geklaut werden. Hier rät der Profi, neben der technischen Ausstattung mit Firewalls, Virenschutz, Backups und Co. auch immer den Faktor Mensch im Auge zu haben. Gerade IT-Leute sollten Zeit haben, ihren Job richtig zu machen. Aber auch jeder andere Mitarbeiter sollte in der Lage sein, bestimmte Verhaltensregeln zu beachten. Götz Schartner rät dazu, die Mitarbeiter zu schulen und zu sensibilisieren. Dafür gibt es zum Beispiel Vorträge, Videos oder ähnliches Material, mit dem Firmen ihre Mitarbeiter aufklären können.
Auch empfahl der Experte jedem Unternehmer, eine Risikobewertung für die eigene Firma vorzunehmen: Wo liegen die kritischen Risiken für den eigenen Betrieb. Nur so kann man die bestehenden und leider sehr realen Risiken managen. Denn das ist beim Vortrag wahrscheinlich allen klar geworden: Die Hacker- und Kriminellen-Szene ist inzwischen sehr professionell organisiert, Identitätsklau und Angriffe auf Firmen sind ein hochprofitables Geschäft. Damit muss sich jeder Privatmensch und jede Firma auseinandersetzen. Denn auch das war eine Botschaft des Abends: Die Digitalisierung darf nicht verschlafen werden. Das heißt, Digitalisierung aktiv für das eigene Geschäft angehen und genauso aktiv die damit verbundenen Risiken managen.
Und einen Tipp hatte Götz Schartner noch für die privaten Online-Profile: Wo es möglich ist, empfiehlt sich eine Zwei-Faktor-Identifizierung, denn diese zu knacken ist den Hackern viel zu anstrengend.
Wer noch mehr erfahren will, kann sich auf der Seite www.goetzschartner.de oder in seinen Büchern weitere spannende Einblicke und Tipps holen.
Ein besonderer Dank geht noch an die „Bodencrew“ des Flughafens Lübeck, die uns mit dieser Veranstaltung in den Räumen des Flughafen-Restaurants empfangen und bewirtet hat.
Auszug aus dem Vortrag von Götz Schartner: Auch Smart TV Kameras können gehackt werden und ahnungslose Paare werden in sehr privaten Situationen heimlich gefilmt.